Die Faust eines wütenden Gottes by William King

Die Faust eines wütenden Gottes by William King

Autor:William King
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2020-09-03T06:45:05+00:00


Über den Autor

William King ist der Autor der Fantasy-Trilogie ›Tyrion & Teclis‹ und der Warhammer-40.000-Trilogie ›Der Macharius-Kreuzzug‹ sowie der allseits beliebten ›Gotrek & Felix‹- und Space-Wolves-Reihen. Seine Kurzgeschichten sind in zahlreichen Publikationen erschienen, darunter dem White Dwarf.

Ein Auszug aus ›Hallowed Knights: Seuchengarten‹.

Die Runenklinge aus Sigmarit schimmerte im sanften Funkeln der Unendlichkeit, während sie komplexe Muster in die Luft wob. Wohin die Klinge auch glitt, Licht folgte ihr. Dieses Licht – das Licht uralter Sterne und neugeborener Sonnen – flackerte kurz und grell auf, bevor es dann erlosch. Gewiss lag darin eine Lektion, so sann der Träger der Klinge, und schwang das Schwert in elegantem Bogen. Aber Lektionen lagen schließlich überall für jeden offenbar zutage, so er denn ein aufmerksamer Schüler war.

Und wenn es Gardus von der Stahlseele an irgendetwas nicht fehlte, so war dies Aufmerksamkeit. Der Lord-Celestant der Hallowed Knights war nur in eine schlichte blaue Tunika gekleidet, die das Zeichen des zweifach geschweiften Kometen trug. Seine Glieder waren lediglich von Schweiß und Narben bedeckt, und sein weißes Haar trug er stoppelkurz. Seine Rüstung, silberglänzend und geschmiedet aus dem gleichen geheiligten Metall wie seine Runenklinge, lag derzeit samt seines Tempestos-Hammers unbeachtet nahebei, gewissenhaft angeordnet neben einer der Marmorbänke, welche die Wände säumten. Bald würde er dieses Rüstwerk des Krieges wieder anlegen und dann würde der Mann im Krieger versinken. Doch jetzt, zur Stunde, war er einfach nur ein Mann, der mit Eifer, Freude und Genugtuung seinem Tagwerk nachging.

Durch die Fußsohlen konnte Gardus das allgegenwärtige Grollen des Sturmes spüren, der auf ewig jenseits der Ätherkuppeln Sigmarabulums wütete. Über ihm glänzte hell der Hohe Stern Sigendil, ein ewiges Leuchtfeuer im schwarzen Meer der Unendlichkeit, das sich weit bis hin zu den himmlischen Bollwerken Sigmarons erstreckte. Schon immer hatte dieser Ort zu ihm gesprochen, irgendetwas tief in seinem Innersten aufgewühlt. Hier, am Rande allen Seins, fühlte er sich am meisten mit sich selber eins.

Das Gewicht der Klinge in seiner Hand verschaffte ihm Sicherheit und Genugtuung. Das Ziehen in seinen Muskeln und der anwachsende Schmerz der Anstrengung. Der Schweiß, der ihm in die Augen lief. All das diente dazu, ihn zu erden. Ihn ganz an diesem Ort, in diesem Moment zu verankern. Hier fand er Frieden, wenn auch nur zeitweilig. Eine Reinheit des Zwecks, einfach und unverdorben. Er drehte sich, ließ den Griff seiner Runenklinge durch seine schwieligen Handflächen gleiten. Dieser mystische Stahl war eine Verlängerung seines Arms, seiner Seele.

Und da er sich bewegte, ging allmählich von seinem Fleisch ein unheimliches Glimmen aus, wie Sonnenlicht über frisch gefallenem Schnee. Es drang aus jeder Pore, erfüllte die Luft um ihn herum. Das Licht schwoll an, nur um dann zu verblassen, als er schließlich seinen Willen sammelte und es wieder zurückzwang. Er glitt vorwärts, elegant trotz seiner Größe. Mit gottgegebener Stärke ging auch Anmut einher. Dergestalt waren die Gaben Sigmars. Doch kamen sie nicht ohne ihren Preis.

Einen Preis gab es immer zu zahlen. Körperlich und auf andere Weise. Manchmal fühlte Gardus sich wie ein zerbrochenes Gefäß, das nur notdürftig geflickt war, und alles, was er war, rann durch die Risse.



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